Auf welche staatlichen Gebühren für die Güterbeförderung man achten sollte
Wenn wir ein Produkt im Supermarkt oder Möbelhaus kaufen, was aus einem anderen Land stammt und über viele hundert oder gar tausend Kilometer seinen Weg nach Deutschland gefunden hat, machen wir uns selten einen Kopf um den logistischen Aufwand, welcher hinter all dem steckt.
Wir haben vielleicht einmal davon gehört, dass die Südfrüchte, wie beispielsweise Bananen und Mangos, mithilfe von Schiffen und in Containern über das Meer zu kommen oder dass hierfür auch mal Flugzeuge genutzt werden, wenn man sich all das leisten kann. Nichtsdestotrotz wissen wir meist nur erschreckend wenig darüber, was die internationalen Transporte, auch Crosstrade, genannt, wie sie beispielsweise über trans.eu abgewickelt werden, überhaupt ausmacht.
Denn, wie so oft, hält auch in diesem Bereich der Staat seine Hand auf und verlangt Steuern und Zölle, auf die wir im Rahmen dieses Artikels ebenfalls ein Bild werfen wollen.
Was ist ein Zollsatz?
Den Zoll kennen wir meist nur vom Flughafen, weil dieser dort am Rand steht und kritisch neue Ankömmlinge und deren Koffer begutachtet bzw. gegebenenfalls manchmal Leute rauszieht und diese explizit kontrolliert.
Was jedoch ist ein Zollsatz? Ein Zollsatz ist eine bestimmte Abgabe, die für die Einfuhr einer Ware zu entrichten ist und sich gemessen an dem Zolltarif der Gemeinschaft, welcher im EZT (elektronischen Zolltarif) eingearbeitet wurde, festgehalten ist.
Man unterscheidet hierbei verschiedene Zollsätze, wie:
- Wertzoll
Ein Wertzoll ist ein festgelegter Prozentsatz, welcher sich nach dem Wert der versandten Waren bemessen lässt, wie beispielsweise einem neuen MacBook Air, welches in den USA gekauft wurde.
- Spezifischer Zoll
Die Bemessungsgröße für diese Form des Zolls wird an spezifischen Faktoren, wie etwa dem Alkoholgehalt, dem Gewicht, dem Volumen oder auch der Größe, festgemacht.
- Mischzoll
Ein Mischzoll ist eine Kombination aus dem Wert und dem spezifischen Zoll, aber findet nur in wenigen Bereichen Anwendung.
Neben diesen Aspekten gibt es für jede Ware auch einen sogenannten Drittlandszollsatz, welcher auch als Regelzollsatz bezeichnet wird. Der Regelzollsatz umfasst neben Zöllen auch landwirtschaftliche Zusatzzölle und ist für alle Ursprungsländer gleich hoch.
Außerdem gibt es auch besondere Zollsätze, welche bei Erfüllung der Anwendungsvoraussetzungen, angewandt werden. Hierzu zählen beispielsweise Zollaussetzungen, also das Weglassen des Zollsatzes, aber auch Präferenzzollsätze, wie beispielsweise Vergünstigungen auf bestimmte Waren.
Wo kann man die Zollsätze einsehen?
Wie erwähnt, gibt es für jede Ware einen unterschiedlichen Zollsatz, was inbesondere aufgrund der Fülle an Optionen, die heutzutage existieren, schnell zu einem Problem der Übersichtlichkeit werden kann.
Aus diesem Grund stellt sich die Frage, wo man die Zollsätze einsehen kann, um beispielsweise herauszufinden, wie viel es kosten wird eine bestimmte Vase aus Asien nach Deutschland einzuführen oder sich Kaffee direkt aus Südamerika liefern zu lassen.
Früher war das noch altmodisch und mit einem Verzeichnis aus Papier möglich, aber mittlerweile und dank der breiten Einführung neuer IT-Systeme ist es mittlerweile möglich die einzelnen Zollsätze für die Einfuhr von Waren auch online und im sogenannten EZT, also dem elektronischen Zolltarif, einzusehen und sich damit ein Bild zu machen.
Falls man in Hinblick hierauf ganz gezielt nach einem bestimmten Wert sucht, kann man diesen über die interne Suche eingeben und falls man sich verschiedene Werte vormerken will, ist das auf der Website vom EZT ebenfalls möglich.
Wenn man darüber hinaus auch Interesse daran hat selbst Dinge aus dem Ausland zu importieren und für eine bessere Preiskalkulation auf der Suche nach den richtigen Zollsätzen ist, kann man auch die Daten des EZT zur Nutzung im eigenen IT-System kaufen, wodurch die einzelnen Prozesse beschleunigt und die Kalkulationen auch deutlich vereinfacht werden können.
Ebenfalls von Vorteil ist in diesem Zusammenhang, dass alle Updates, die in Hinblick auf die einzelnen Zollsätze erfolgen an dieser Stelle auch festgehalten werden und man mögliche Abweichungen nicht mehr mühsam selbst nachschlagen, sondern im Idealfall automatisch verarbeitet direkt an den Kunden weitergeben kann, wenn dieser wieder eine begehrte Ware aus dem Ausland bestellt.
Wie du sehen konntest, stecken hinter dem einfach anmutenden, internationalen Versand von Waren, meist mehr Dinge als du zunächst denken würdest. Neben den Einfuhrzöllen, Steuern und sonstigen Angaben gibt es auch manchmal andere Ausgaben, die für den Versender zu entrichten sind, aber meist auf dem direkten oder indirekten Weg in die Preiskalkulation der Produkte hier in Deutschland finden.
Wir hoffen, dass du dir durch diesen Artikel nun einen besseren Reim darauf machen kannst, wie sich die Preise im Supermarkt oder Möbelhaus zusammensetzen und du vielleicht sogar vor deinen Freunden oder im Beruf mit Zusatzwissen glänzen kannst.