Frachtbrief

24.09.2021

Frachtbrief

Der Frachtbrief(auf Englisch shipping list, packing list, packing slip, bill of parcel, unpacking note, packaging slip, delivery list, customer receipt) auch CMR abgekürzt, ist das grundlegende Dokument, das beim Abschluss eines Frachtvertrags zwischen dem Auftraggeber und dem Transportunternehmen unterzeichnet wird. Schon die Abkürzung CMR als Frachtbrief im Binnenverkehr bedeutet übersetzt Übereinkommen über den Beförderungsvertrag im internationalen Straßengüterverkehr, das am 19. Mai 1956 in Genf ausgearbeitet wurde und am 13. Juni 1962 in Polen in Kraft trat.

Was ist ein Frachtbrief und wann ist er erforderlich?
Der Frachtbrief ist der Nachweis für den Abschluss des oben genannten Beförderungsvertrags und hat kein bestimmtes Muster, weshalb verschiedene Formen verwendet werden. Dieses Dokument wird in dreifacher Ausfertigung ausgestellt. Eine ist für den Absender, eine für den Frachtführer und eine dritte sollte die Sendung begleiten, die zum Empfänger transportiert wird. Es ist wichtig zu wissen, dass der Frachtbrief für den gewerblichen Straßen-, Schienen-, Luft- und Seeverkehr gilt. Es ist wichtig zu wissen, dass sie nicht für die Beförderung von Postsendungen, Umsiedlungsgut und Leichen gilt.

Was sollte der Frachtbrief enthalten?
Jeder Frachtbrief ist vom Beförderer und vom Absender zu unterzeichnen; die Unterschrift kann durch einen Stempel ersetzt werden. Wichtig sind jedoch die Informationen, die in dem Dokument enthalten sein müssen. Darunter befinden sich:

  • Name und die Adresse des Absenders.
  • Name und die Adresse des Beförderers,
  • Name und die Adresse des Empfängers,
  • Ort und Ausstellungsdatum des Dokuments,
  • Ort und Datum der Übernahme der Waren sowie der für die Lieferung vorgesehene Ort,
  • Art der Waren und die Art der Verpackung,
  • Stückzahl, Nummern oder andere Identifikationsmerkmale der Sendung,
  • Bruttogewicht,
  • Beförderungskosten,
  • Anweisungen, die zur Erledigung von Zoll- und anderen gesetzlich vorgeschriebenen Formalitäten erforderlich sind,
  • Erklärung, dass die Beförderung den Bestimmungen des Übereinkommens unterliegt.

Jede Sendung und Ladung sollte individuell behandelt werden. Deshalb ist es auch sinnvoll, auf dem Frachtbrief zusätzliche Optionen anzugeben, die während des Transports relevant sind. Diese können einen Vermerk über das Verbot des Umladens, die Kostenübernahme durch den Absender, den Betrag einer eventuellen Abholung, den deklarierten Wert der Waren und die Höhe der Versicherung oder das vereinbarte Lieferdatum umfassen.

Was sind die häufigsten Fehler auf dem Frachtbrief?
Das korrekte Ausstellen und Ausfüllen des Frachtbriefs im Straßen-, Schienen-, See- oder Luftverkehr ist ein äußerst wichtiger Vorgang, da es bei dieser Art von Dokument auf jedes Detail ankommt. Zu den häufigsten Fehlern gehört die Angabe eines falschen Bruttogewichts, das von den Spediteuren und bei der Zollabfertigung stets überprüft wird, da das Gewicht mit dem in anderen Begleitdokumenten der Sendung (z. B. auf der Rechnung) übereinstimmen sollte.

Weitere Fehler treten häufig bei den persönlichen Daten auf, was dazu führen kann, dass das Paket dem Empfänger nicht zugestellt werden kann. Es ist sehr wichtig, sich die korrekten Unterschriften zu merken, da diese die Verantwortung der betreffenden Personen für den Erhalt, die Beförderung oder die Lieferung der Waren zeigen.

Frachtbrief im Eisenbahnverkehr
Der Frachtbrief im Eisenbahnverkehr, abgekürzt CIM, ist nichts anderes als eine Bestätigung des Beförderungsvertrags zwischen dem Kunden und dem Eisenbahnunternehmen. Dieses Dokument wird zu Beginn der Beförderung ausgestellt und ist vom Absender und vom Beförderer auszufüllen. Der Frachtbrief im Eisenbahnverkehr ist so lange gültig, bis die Ladung am Bestimmungsbahnhof abgeliefert wurde, weshalb auf ihm unter anderem der Ablieferungs- und Übernahmeort angegeben werden sollte. Bei diesen Daten handelt es sich um die Bezeichnungen der einzelnen Stationen. Dieses Dokument sollte auch den NHM-Code enthalten, der das Inventar der Waren ist, um deren Namen und Artikel anzugeben. Internationale Codes erleichtern den Transport und sind Teil der vereinfachten Versandverfahren.

Luftfrachtbrief
Luftfrachtbriefe werden in drei Typen unterteilt, die durch die Symbole AWB (Air Way Bill), MAWB (Master Air Way Bill) und HAWB (House Air Way Bill) gekennzeichnet sind. Das erste ist ein Dokument, das das Bestehen eines Vertrags über eine Luftbeförderung zwischen Ländern bestätigt. Es muss in drei Originalversionen und sechs Kopien ausgefüllt werden, wobei die einzelnen Kopien an den Beförderer (grün), den Empfänger (rosa) und den Absender (blau) gehen. Ein MAWB-Frachtbrief wird erstellt, wenn eine Schifffahrtsgesellschaft die Sendungen mehrerer Kunden an einen einzigen Ablieferungsort übergibt, und ein HAWB-Frachtbrief ist das entsprechende Dokument für konsolidierte einzelne Luftfrachtsendungen.

Die Angaben auf dem AWB-Luftfrachtbrief sollten das Datum der Sendung, die Kontonummer, den Namen und die Telefonnummer des Versenders sowie die Geschäftsadresse des Versenders enthalten. Bei den Empfängerdaten sind Name, Anschrift und Telefonnummer des Empfängers relevant.

Frachtbrief im Seeverkehr
Im Seeverkehr wird der Frachtbrief Konnossement (bill of lading) genannt und ist das Ladungszertifikat und gleichzeitig das wichtigste Dokument, das den Empfang von Ladung oder Waren an Bord bestätigt. Der Frachtbrief im Seeverkehr wird vom Frachtführer oder in seinem Namen von einer anderen Person, meist dem Kapitän des Schiffes, ausgestellt. Dieses Dokument muss die Angaben des Empfängers und der Hafengesellschaft, das Gewicht, die Menge und das Volumen der Waren, den Kontrahenten, die Siegel- und Frachtbriefnummer, den Namen des Schiffes, den Ort und das Datum der Ausstellung sowie den Lade- und Löschhafen enthalten. Es ist wichtig zu wissen, dass das Konnossement im Seeverkehr nie an Bord des Schiffes geht, da der Spediteur es nach der Ausstellung an den Verlader schickt und der Verlader es nach der Bezahlung der Ware an den Käufer weiterleitet. Der Empfänger, der im Besitz des Originalfrachtbriefs ist, übergibt diesen dann im Hafen an das Büro des Spediteurs am Bestimmungsort, wo die Ware abgeholt werden kann.



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